Interpellation betreffend monatelanges Provisorium bei der Tramhaltestelle St. Jakob
Die Tramhaltestelle St. Jakob wurde aufwändig für 1.3. Millionen Franken erneuert. Die Haltestelle beinhaltet einen Aufenthaltsraum für das BVB-Personal und ist jetzt seit über vier Monaten fertig gestellt. Die bz Basel berichtet Ende September, was es mit der neuen Haltestelle «St. Jakob» auf sich habe. Der obere Teil der Haltestelle soll mehrere Meter hoch mit Werbeflächen für Events in der St. Jakobshalle bespielt werden. Statt die Werbeflächen hängen jetzt aber seit über vier Monaten auf beiden Seiten meterhohe orange Bauabsperrnetze. Nur an der Front hängt eine Werbeblache.
Während den Monaten nach der Fertigstellung der Haltestelle sind einige FCB-Heimspiele vergangen und es wurden in der St. Jakobshalle zwei Grossanlässe mit viel internationalem Publikum durchgeführt, Spiele der Frauen Handball-Europameisterschaft und das Pferdesportturnier CHI Classics Basel. Viele der zahlreichen Besuchenden werden sich wohl gewundert haben, was diese Konstruktion mit orangen Netzen soll. Vielleicht haben sie sich gefragt, ob das allenfalls eine Kunstinstallation sei. Auf jeden Fall ist dieses monatelange Provisorium keine Augenweide. Damit gibt die Stadt auf jeden Fall keine gute Visitenkarte ab.
Es ist erstaunlich, dass für eine Tramhaltestelle 1.3 Millionen Franken ausgegeben werden, man aber offensichtlich kein Geld oder keine Zeit hat, während vier Monaten das Provisorium mit einer Werbeblache zu bespielen. (Das kann ja nicht nur am ESC liegen.) In der bz Basel ist die Rede von einem koordinierten Projekt zwischen dem Kanton Basel-Stadt und der Basler Verkehrsbetrieben (BVB). Zuerst sollen die Flächen mit einer Werbeblache bespielt werden und zu einem späteren Zeitpunkt seien auch digitale Werbeflächen denkbar.
Ich bitte den Regierungsrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- Teilt der Regierungsrat die Meinung, dass dieses monatelange Provisorium nicht die beste Visitenkarte für die Stadt abgibt?
- Teilt der Regierungsrat die Meinung, dass bei einer Investition von 1.3 Millionen Franken auch eine erste Werbeblache hätte im Preis inkludiert sein sollen?
- Teilt der Regierungsrat die Meinung, dass man die Zeit ab der Genehmigung des Geschäftes im Jahr 2020 hätte nützen sollen, damit man nach der Fertigstellung der Haltestelle auch entsprechend eine Werbeblache hätte montieren können?
- Wie viele potenzielle Einnahmen sind dem Kanton bzw. dem Betreiber der Werbeflächen in diesen vier Monaten entgangen?
- Ist der Regierungsrat bereit, bei den involvierten Stellen Druck zu machen, damit dieses Provisorium rasch ein Ende hat?
- Wann ist mit einem Ratschlag für digitale Werbeflächen auf der Haltestelle zu rechnen?