Das Phantom der Quartierparkings
Kolumne www.baizer.ch über Quartierparkings.
Die Idee von Quartierparkings kursiert im Basler Verkehrsgarten schon seit Jahrzehnten. Realisiert wurde bisher noch kein einziges solches Quartierparking. Die Idee dahinter ist, dass Autos aus den Quartierstrassen verbannt und in Tiefgaragen verlagert werden sollen. Projektideen gab es schon viele. Beispielsweise das Parking unter dem Landhof oder auf der Tschudimatte vor dem Kinderspital. Was hingegen seit Jahren reibungslos funktioniert und wöchentlich im Kantonsblatt publiziert wird, ist der Abbau von oberirdischen Parkplätzen. So wurden in den letzten 15 Jahren über 5'000 Parkplätze auf der Allmend abgebaut. Statt Quartierparkings zu realisieren, nutzt man gar eine bestehende Einstellhalle einer staatlichen Liegenschaft um und macht Musikräume daraus, wie vor ein paar Wochen bekannt wurde.
Bald 7 Jahre nach dem Vorstoss aus dem Grossen Rat, der ein Konzept für Quartierparkings forderte, hat man im Oktober ein solches präsentiert. Eine Neuigkeit darin war, dass das angedachte provisorische Roche-Parking in der Schwarzwaldallee nicht als Quarterparking umgenutzt werden kann. Präsentiert wurden ein paar neue Ideen für Quartierparkings. Weiterhin steht dort, dass man Geld benötige, damit man das Ganze noch genauer analysieren könne. Man zeichnete auf der Stadtkarte von Basel 3 bis 4 Standorte von Quartierparkings ein und zog grosszügig Kreise darum. Im Kleinbasel reicht das Einzugsgebiet des angedachten Quartierparkings in der alten Messehalle 3 mit einem Radius von 1'000 Metern vom Rhein bis zum Tierpark Lange Erlen. Die Laufzeit von A nach B, je nachdem 15 bis 45 Minuten. Ist das zumutbar für die Bewohner der Stadt? Und was ist mit den Besuchern der Stadt und den Arbeitspendlern?
Ob es in Zukunft wirklich Quartierparkings in Basel geben wird oder ob diese weiterhin nur ein Phantom bleiben, ist unklar. Falls ja, dann müssten aber auch noch ein paar verbleibende Parkplätze für die Kompensation gefunden werden, denn für ein neues unterirdische Quartierparking gilt die gesetzliche Regelung, dass 95 Prozent der neu erstellten Parkplätze durch einen Abbau von Strassenparkplätzen im Radius von 500 Metern kompensiert werden müssten. 500 Meter sind bis zu 15 Minuten Gehdistanz und das ist für viele Menschen nicht zumutbar. Und wenn dann die Parkiermöglichkeiten in Einstellhallen noch wesentlich teurer sind als auf der Allmend vor der Haustüre oder vor dem Restaurant, dann wird es noch weniger attraktiv.
